Nachrichten aus der Jauchegrube

Hi Sven, dass man für die Wahrheit auch in die Jauchegrube herabsteigen muss,  wußte ja schon Nietzsche und da man nach getaner Arbeit dort logischerweise keinen Wohlgeruch verströmt, sind Diskreditierungen unvermeidlich. Dafür sorgt schon die  „kognitiven Dissonanz“.  In Platons Höhlengleichnis wird der Überbinger der schlechten Nachricht noch erschlagen. Heute, im 24/7- Panorama des Medientheaters, genügt es in der Regel, ihn mit dem Etikett „unglaubwürdig“, „unseriös“, „verrückt“ ein paar Mal durch die Wiederholungsschleifen zu jagen, um die Nachricht zu eliminieren.

Aber:  das hindert die wahren Tatsachen nicht am weiteren Auftauchen! Siehe „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“ (1993), in dem „zwei bekiffte Hippies“  (Jack Herer und ich) einst „sanften Unsinn“ (Die Zeit) in die Welt setzten… der mittlerweile als selbstverständliche Wahrheit akzeptziert und in den ersten US-Bundeststaaten in die Politik umgesetzt ist. Oder 9/11, bei der ich mit den Berichten, dass  die offizielle verbreitete Geschichte „stinkt“,  anfangs als unglaubwürdiger „Spinner“  recht allein auf weiter Flur stand – und schon zwei Jahre später 40% der Bevölkerung die Alleintäterschaft von „Al Qaida“ anzweifelten. Nach „Wir sind die Guten – Ansichten eines Putinverstehers“ (2014)  bin ich nun neuerdings „Kreml-Troll“ (Die Welt),  aber auch hier wähne ich mehr als die Hälfte aller mit halbwegs gesundem Menschenverstand ausgestatteten Zeitgenossen mittlerweile auf der Seite, wie sie einst von Egon Bahr praktiziert wurde: „Wandel durch Annäherung.“

Was „Die ganze Wahrheit“ betrifft, die wegen ihrer thematischen Breite ja Dutzende neue Diskreditierungen ermöglicht, können wir gespannt sein, welche Etiketten jetzt zum Einsatz kommen. Aber weil wir ja keine Klugscheißer sind, sondern es wirklich besser wissen – ohne zu vergessen, dass wir letztlich NICHTS wissen und wohl wissend, dass Dissidenz einen langen Atem braucht –  können wir sie wie Karnevals-Orden tragen….

Best!
M.

 

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