Dass die weltweit größte Plastiktütensuppe längst so groß ist wie Frankreich und sich im Pazifik herumtreibt, weiß ja inzwischen jeder (zumindest jeder, der uns liest), aber hoffnungsschimmernd neu ist, dass Boyan Slat (21) was dagegen hat – und jetzt sogar das Geld zusammen für seinen Prototyp: 2 Millionen. Da könnt man ja direkt sagen „super, dass es für so was Crowdfunding gibt!“, aber besser sagt man doch „scheiße, dass es für so was Crowdfunding geben muss.“
Mei. Wir Alten passen halt auf, dass da nur ja kein öffentlicher Cent in die Zukunftssicherung fließt. Und zu unseren Lebzeiten geht das bestimmt grad noch alles gut mit dem toten Meer.
Immerhin: In den USA sind die allgegenwärtigen Microbeads (Mikrokügelchen) inzwischen verboten und bis 2018 aus dem Verkehr zu ziehen – jene Feinstkiller also, die wir all unseren Kosmetika wie besinnungslos beimischen und die sämtliche marinen Kleinstlebewesen schlicht von innen peelen, vom Krill bis zum Shrimp bis zum Thunfisch bis sie am Ende in unseren Mägen landen … uups. Ach, stimmt ja , am Ende fressen ja wir diese ganzen PAHs und PCB selbst wieder auf, da könnt man sein Peeling ja eigentlich auch gleich unter den Dusche essen, statt solche Umwege in Kauf zu nehmen.
Btw., aus der spanischen Sonne gesprochen: Ich glaube nicht, dass hier schon mal irgendwer vom ungeheuer weit entfernten Great Pacific Garbage Patch gehört hat. Ich glaube nicht mal, dass die Anwohner so was auch nur von Fotos kennen wie den echt smarten „Mr. Trash Wheel“ (scrollen), andererseits fließt hier die Mikrogrütze ja gar nicht per Fluss ins Meer, sondern frisch und warm aus 100 Abwasserrohren um und mitten in Palma.
Und ich dachte, der Witz wär keiner mehr, aus meiner Kindheit: „Ist doch schön, wenn man beim Schwimmen dauernd alte Bekannte trifft“. Wohl nicht. Weil´s halt doch irgendwie mal wieder untergangen zu sein scheint, dass wir auch dieses Problem unter „ah, ja … später“ abgelegt und vergessen haben.
Nach uns: Ihr. Mit euch: Die Sintflut.
Good Luck.